Geschichte

Die Gemeinde Herbstadt liegt im östlichen Grabfeld direkt an der Landesgrenze zu Thüringen, am Fuß des "Großen Gleichberges".

Herbstadt und seine Ortsteile Breitensee und Ottelmannshausen sind ländlich strukturiert, deren Einwohner ihrer Arbeit in den Industriebetrieben von Schweinfurt, Bad Neustadt oder der nahegelegenen Kurstadt Bad Königshofen nachgehen. Ein weiterer Hauptpfeiler des Broterwerbs ist natürlich auch die heimische Landwirtschaft oder einer der ansässigen Handwerksbetriebe. 

 

Das Gebiet der Gemeinde war schon sehr früh besiedelt. Darauf deuten Funde hin, die aus der Zeit von 5600 - 2300 v. Chr. stammen. Auch lief in der Hallsteinzeit die alte Weinstraße über Königshofen - Herbstadt - Milz - Haina - Schleusingen - und Suhl nach Arnstadt.

Die erste urkundliche Erwähnung von Herbstadt und Ottelmannshausen gehören somit zu den nachweislich ältesten Niederlassungen unserer Gegend. Breitensee, in dessen Flur zahlreiche Funde aus der Steinzeit zu Tage traten, wird erst im Jahre 1317 erstmals urkundlich in einem Dokument der Grafen von Henneberg erwähnt.

Um das Jahr 1600 herum sorgten sowohl der Fürstbischof Julius Echter als auch sein Bruder Valentin für rege Bautätigkeit in Herbstadt und Breitensee. In Herbstadt enstanden unter Julius eine Kirche, eine Schule, ein Pfarrhaus und ein Gemeindehaus. Diese Assembler, das bis heute erhalten geblieben ist, bildet das Zentrum von Herbstadt und wird heut neben der Kirche und dem Pfarrhaus als Rathaus (ehem. Schule) und Wirtshaus (Gemeindehaus) genutzt.

In Breitensee hingegen war Valentin, der Bruder des Fürstbischofs, aktiv. Er errichtete eine Kirche und ein prächtiges Schloss. Dieses Schloss, das er wohl als Landsitz nutzte, wurde allerdings nach mehrmaliger Verwüstung im 17. Jahrhundert dann Anfang des 19. Jahrhunderts komplett abgetragen. Die Kirche hingegen blieb erhalten und wurde auch seit ihrem Bau kaum verändert, was sie zu einem Schmuckstück der damaligen Baukunst macht. 

In Ottelmannshausen ist wohl der "Dörfleshof" einer besonderen Erwähnung wert. Er liegt ca. 1,5 km außerhalb des Ortes und diente nachweislich im Jahre 1058 als Austragungsort eines Fürstentages. Auch der "Dörfleshof" stellt aus denkmalpflegerischer Sicht ein Kleid aus dieser Zeit dar.

Weitere zahlreiche Details aus der vielseitigen und abwechlungsreichen Geschichte der Gemeinde Herbstadt und ihrer Ortsteile sind in der Chronik der Gemeinde nachzulesen. Diese wurde zur 1200 Jahr-Feier von Herbstadt und Ottelmannshausen im Jahre 2001 vom Kreisheimatpfleger Reinhold Albert heraus gebracht.

Die gemeinsame Geschichte von Herbstadt, Breitensee und Ottelmannshausen begann im Jahre 1978 als unter dem damaligen Landtagsabgeordneten und ersten Bürgermeister Hermann Dürbeck der Zusammenschluss zur Gemeinde Herbstadt erfolgte.

 

Das Wappen der Gemeinde

Gespalten von Gold und Blau, im Schildfuß belegt mit einem mit vier Spitzen von Rot und Silber gespaltenem Schildchen; vorne ein schwebendes schwarzes Tatzenkreuz, hinten ein silberner Schrägbalken, der mit drei blauen Ringen belegt ist.

Die heutige politische Gemeinde Herbstadt besteht aus den früher selbständigen Gemeinden Breitensee, Herbstadt und Ottelmannshausen. Für den namengebenden Gemeindeteil ist ein Ortsadel, die Herren von "Herbilstadt", nachgewiesen, deren Wappen in einem Schildchen im Schildfuß des neuen Gemeindewappens steht. Das Fuldaer Kreuz in der vorderen Schildhälfte erinnert daran, dass Herbstadt im Jahr 800 an das Kloster Fulda gegeben wurde und dass auch Breitensee Fuldaer Lehen war. 

Im 13. Jahrhundert sind die Grafen von Henneberg in Herbstadt nachweisbar; sie werden auch als Besitzer von Ottelmannshausen und Breitensee genannt. Die vordere Schildhälfte dokumentiert diese Zugehörigkeit durch die Farben Schwarz und Gold aus dem Henneberger Stammwappen. Der Gemeindeteil Breitensee stand stets in enger Beziehung zu den Echter von Mespelbrunn; so stiftete Valtentin Echter von Mespelbrunn die Pfarrei Breitensee, die durch Bischof Julius 1598 bestätigt wurde. Die Familie erbaute auch das Breitenseer Schloß. Die hintere Schildhälfte zeigt deshalb das Wappen der Echter von Mespelbrunn.